Katholische Kirche: 23. Oktober
Johannes wurde am 24.6.1386 in Capestrano (Abruzzen) geboren. Er studierte Jura in Perugia (Umbrien) und wurde um 1412 dort Richter. 1415 wurde er während einer kriegerischen Auseinandersetzung von Söldnern gefangengesetzt. Im Gefängnis hatte er mehrere Visionen und ging nach seinem Freikauf zu den Franziskanern in Perugia. Wie sein Freund Bernhardin von Siena wurde er Wanderprediger. Das große Schisma mit 2 bis 3 Päpsten, das fast 40 Jahre andauerte und der Glaubwürdigkeit der Kirche schweren Schaden zufügte, war zu Ende, als Johannes 1417 seine Tätigkeit begann. Er arbeitete bis 1451 (also bis zu seinem 65. Lebensjahr) nur in Italien. Neben täglichen mehrstündigen Predigten und der Tätigkeit als Beichtvater wirkte er auch als Friedensstifter und organisierte den Bau von Krankenhäusern. 1451 ging er zunächst nach Österreich, dann auch nach Böhmen, wo er vor allem unter den Hussiten missionierte. Er ging dann auch in andere deutsche Länder, nach Polen und schließlich in den Balkan. Er setzte sich hier und in Deutschland vor allem für einen Kreuzzug gegen die Türken ein. In der Schlacht von Belgrad 1456 führte er einen Teil der christlichen Armee an und trug maßgeblich zum Sieg über die Türken bei. Er starb kurz darauf am 23.10.1456 in Ilok (bei Belgrad). Schon zu Lebzeiten wurde er wegen seiner zahlreichen Krankenheilungen verehrt. Auf Bildern wird er oft mit einem Türken unter seinen Füßen dargestellt. Wegen seiner umfangreichen Missionstätigkeit nach dem Zerfall der Kirche wird er auch als Apostel Europas und Vorläufer eines vereinten Europas bezeichnet.
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