Titelseite Einleitung Kalender Suche nach Tagen Suche nach Namen Menue
 


Ökumenischer Namenkalender
Pandita Mary Ramabai


Anglikanische Kirche: 30. April
Evangelische Kirche: 5. April

Ramabai Sarasvati, Tochter eines gelehrten Brahmanen, wurde 1858 im Distrikt Mangalur geboren. Ihr Vater stand einer Frau das gleiche Recht zur geistigen Bildung zu wie einem Mann und lehrte sie die indische Weisheit und die Philosophie der Veden. Mit 16 Jahren war sie gegen alle herrschende Sitte noch unverheiratet, als ihre Eltern bei der großen Hungersnot alle Habe verloren und an Hungertyphus starben. Pandita Ramabais Bruder fand in Kalkutta eine Stellung als Lehrer und Pandita Ramabai wurde zur Vorkämpferin der indischen Frauenbewegung. Sie wies in Vorträgen aus den heiligen Büchern nach, daß die übliche Kinderheirat und das Elend der Witwen nicht im Einklang mit der alten Weisheitslehre stünden. Die gelehrten Brahmanen Kalkuttas verliehen ihr den Titel Pandita (Professor). Sie heiratete einen Juristen, der nach kurzer Ehe starb. Um ihre Aufgabe besser durchführen zu können, ging sie mit ihrer Tochter nach England und hielt hier Vorträge über das Elend der indischen Frauen und schrieb ein Buch 'Die Hindufrau höherer Kasten'. In Fulham lernte sie die Schwestern vom Kreuz kennen und beschloß, Jesus nachzufolgen. Michaelis 1883 ließ sie sich und ihre Tochter taufen. Die zahlreichen Spenden aus Europa und Amerika ermöglichten es ihr, in Puna ein Waisenheim für Kinderwitwen einzurichten, in dem sie mit 40 bis 60 Witwen zusammenlebte. Als 1897 eine Hungersnot ausbrach, die auch die Mittel des Staates überforderte, half Pandita Ramabai, wo sie konnte. Zweihundert Mädchen und Frauen, die sie vor dem Hungertod bewahren konnte, siedelte sie auf ihrem Land in Kelagon an. In den drei Jahren der Hungersnot sammelte sie insgesamt 1.200 Menschen ein, die in dem Dorf 'Mukti' (Stätte der Rettung) eine neue Heimat fanden. Das Dorf hatte schließlich fast 2.000 Bewohner, die in handwerklichen und landwirtschaftlichen Betrieben arbeiten konnten. Ihre Tochter arbeitete als Lehrerin in ihrem Haus in Puna. Die von Pandita Ramabai ausgebildeten Lehrerinnen und Krankenpflegerinnen waren in Indien sehr angesehen und begehrt. 1904 gründete sie außerdem eine Bibelschule um Missionarinnen auszubilden. 1905 kam es zu einer Erweckung unter den Bewohnern, über 1.000 von ihnen ließen sich taufen. Bis zu ihrem Tod am 5.4.1922 konnte Pandita Ramabai ihr Werk leiten und den elenden Frauen Indiens helfen.

Biographie (englisch)
Autobiographie (englisch) unter Online-Books - Pandita
Pandita Ramabai Mukti Mission (englisch)
Biographie (spanisch)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-11-27
top

Haftungsausschluss