Orthodoxe Kirche: Sebastian, Zoe und Gefährten - 18. Dezember
Katholische und Evangelische Kirche: Sebastian - 20. Januar
(Katholische Kirche: Zoe - 5. Juli)
Sebastian gehört zu den am häufigsten in der christlichen Kunst dargestellten Gestalten. Von seinem Leben ist sehr wenig bekannt, da alte Berichte verlorengegangen sind. Die Berichte über seine Gefährten sind möglicherweise durchgehend legendarisch. Vielleicht wurde er in Narbonne in Gallien geboren, vielleicht aber auch in Mailand (so Ambrosius), wahrscheinlich verbrachte er hier seine Jugend. Er wurde Soldat in Rom und stieg zum Oberst auf. Vielleicht war er der Befehlshaber der Leibwache unter Diokletian. Als die Christenverfolgungen begannen, ging er in die Gefängnisse und betreute die Gefangenen. Hier soll er Marcellus und Markus, deren heidnische Eltern Tranquillinus und und Marcia sie zum Widerruf überredeten, in ihrem Glauben bestärkt haben. Seine Rede wurde auch von anderen gehört, so von der Frau des kaiserlichen Schatzmeisters Nicostratus mit Namen Zoe. Sie war seit Jahren stumm und Sebastian heilte sie. Daraufhin ließ Nicostratus weitere Gefangene in sein Haus bringen. Der Gefängnisleiter Claudius erfuhr von der Heilung der Zoe und bat Sebastian zu seinen kranken Söhnen Symphorian und Felix. Schließlich taufte der Kirchenälteste Polykarp diese und andere - insgesamt 64 Personen. Dann erfuhr der Eparch Chromatus von den Ereignissen und rief Polykarp und Sebastian zu sich. Er ließ sich dann mit seinem Sohn Tiburtius und seinem gesamten Haushalt taufen. Der römische Bischof Caius (282-295 - Gedenktag 22.4.) bot allen an, angesichts der drohenden Verfolgung mit Polykarp und Chromatus auf dessen Güter in Süditalien zu fliehen. Von den neuen Christen, die blieben, ernannte er Tranquillinus zum Kirchenältesten und seine Söhne zu Diakonen. In Rom blieben außerdem Tiburtius, Nicostratus, seine Frau Zoe und sein Bruder Castorius, sowie Claudius, sein Sohn Symphorian und sein Bruder Victorinus sowie Castulus (Gedenktag 26.3.), der am kaiserlichen Hof war und seit längerem heimlich Christ war. Als erste erlitt Zoe das Martyrium. Dann wurden die zurückgebliebenen nacheinander verhaftet, gefoltert und hingerichtet.
Als letzter wurde Sebastian angeklagt und Diokletian ordnete seine Erschießung durch Bogenschützen an. Die Witwe des Castulus, Irene (Gedenktag 22.1.) barg den Leichnam und stellte fest, daß Sebastian noch lebte. Er wurde von ihr gesund gepflegt und ging dann zu Diokletian. Er klagte den Kaiser laut der Christenverfolgung an. Diokletian ließ ihn daraufhin am 20.1.288 im Circus zu Tode prügeln. Er erschien dann Lucina (Gedenktag: 11.5.), die ihn in der Apostelbasilika an der Via Appia bestattete. Sein Fest wird seit 354 in den westlichen Kirchen am 20. Januar gefeiert. Sebastian gilt (zusammen mit Rochus) als Pestpatron - vielleicht, weil eine Pestepidemie in Rom 680 schlagartig beendet war, als die Reliquien Sebastians durch die Straßen getragen worden waren. Es ist auch möglich, daß die mittelalterliche Vorstellung, die Pest werde durch Pfeile der Pestdämonen ausgelöst, zu dem Patronat führte.
Im römischen Martyrologium ist Zoe aufgeführt. Ihr Festtag wurde am 5.7. begangen, später aber gestrichen, da sie wohl nie gelebt hat. |