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Ökumenischer Namenkalender
Seraphim von Sarow


Orthodoxe und Anglikanische Kirche: 2. Januar
Katholische Kirche: 14. Januar

Seraphim von Sarow

Seraphim von Sarow
Ikonenzentrum Saweljew
Prochor Moschnin wurde am 19.7.1759 in Kursk geboren. Sein Vater, ein Kaufmann, starb früh. Schon als Jugendlicher beschloß er, Mönch zu werden und pilgerte nach Kiew. Von hier sandte ihn der Mönch Dosiphei nach Sarow. Am 20.11.1778 kam Seraphim in das Sarower Kloster, daas von Abt Pachomius geführt wurde. Hier lebte er 8 Jahre als Novize, hatte zahlreiche Visionen, besonders von der Gottesmutter Maria und genas mit ihrer Hilfe von lebensbedrohlicher Krankheit. 1786 legte er die Mönchsgelübde ab. Er wurde im gleichen Jahr zum Diakon geweiht und erhielt den Namen Seraphim. 1793 wurde er zum Priester geweiht. Nach dem Tod von Abt Pachomius ging Serpahim 1795 in die Wildnis, die das Kloster damals umgab und lebte hier als Einsiedler. Zur sonntäglichen Liturgie kehrte er in das Kloster zurück. In seiner Einsiedelei las Seraphim die Bibel und Schriften der Väter und lernte Kirchenlieder auswendig, um sie während der Arbeit singen zu können. Er führte ein streng asketisches Leben und versenkte sich oft in das Herzensgebet.

Als Seraphim zunehmend von Ratsuchenden aufgesucht wurde, bat er seinen Abt, daß ihn besonders Frauen nicht mehr besuchen sollten. Seine Klause wurde daraufhin von einem Walddickicht so verborgen, daß er nur noch mit den wilden Tieren zusammen lebte. Zeitweise war Seraphim so in das immerwährende Gebet vertieft, daß er sein Kloster nicht mehr aufsuchte. Am 12.11.1804 wurde er von zwei Räubern überfallen und haltot geschlagen. Er konnte sich in das Kloster schleppen, seine Wunden schienen aber dem Arzt tödlich zu sein. Er hatte aber wiederum eine Vision von Maria, die ihm mit Petrus und Johannes erschien und ihn heilte. Seraphim ging, obwohl er einen Stock beim Gehen benutzen mußte, in die Wildnis zurück. Schließlich baten ihn 1810 die Mönche und der Bischof, in das Kloster zurückzukehren. Hier schloß er sich am 9. Mai 1810 in seine Zelle ein. Er verbrachte sein Leben in der kargen Zelle in Gebet, Meditation und Schweigen. Am 25.11.1825 verließ er seine Zelle. Maria war ihm erneut erschienen und hatte ihn aufgefordert, als Starez (geistlicher Vater) unter die Menschen zu gehen. Seraphim, der sich bisher von Frauen ferngehalten hatte, betreute nunmehr die Nonnen des Diwejew-Klosters bei Sarow. Er nahm sich in Liebe aller Menschen, die ihn aufsuchten, an, heilte Kranke, prophezeite und lehrte beonders die Askese der Frauen. Er war aber auch gegenüber den Menschen, die Vollkommenheit suchten, sehr streng. So verlangte er einmal von einer Nonne, an Stelle ihres Bruders zu sterben. Viele seiner Prophezeiungen weisen auf die Oktoberrevolution und die antichristliche Zeit des Bolschewismus hin. Weit über Rußland hinaus bekannt wurde er durch die Aufzeichnungen des Richters Nikolai Alexandrowitsch Motowilow, der die Gespräche mit Seraphim unter dem Titel "Die Unterweisungen des Seraphim von Sarow" als Buch herausgab. Seraphim empfing am 1. Januar 1833 die Sakramente und verabschiedete sich von den Brüdern. Am Morgen des 2. Januar fanden ihn die Mönche kniend vor der Muttergottesikone mit dem Namen "Freude aller Freuden". Er war "vor Gott getreten". Nach dem gregorianischen Kalender war der 14. Januar sein Todestag, deshalb liegt der Gedenktag in der katholischen Kirche am 14. Januar.

Hans Carl von Haebler - Der heilige Seraphim von Sarow
Iwan Tschetwerikow - Das Starzentum
mit Lebensbild

© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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