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Ökumenischer Namenkalender
Petrus Waldus


Evangelische Kirche: 12. April

Petrus Waldus (Valdes/Valdus) war ein Kaufmann in Lyon. Während einer Hungersnot 1176 erfuhr er seine Bekehrung und beschloß, seine Habe zu verschenken und als Bußprediger durch Frankreich zu ziehen. Mehrere Männer und Frauen schloßen sich ihm an. 1179 bat Waldus das Laterankonzil um Anerkennung seiner Gruppe. Diese wurde ihm wegen der scheinbaren Nähe zu den Katharern versagt und als seine Anhänger weiter als Wanderprediger wirkten, wurde 1184 der Bann über sie verhängt. Waldus und seine Anhänger blieben dennoch der katholischen Kirche treu. Waldus stellte als Glaubensgrundsätze die Autorität der Heiligen Schrift und die Notwendigkeit von Beichte und Buße auf. Alle Formen des Ablasses lehnte er ab. Nur die drei Sakramente Taufe, Abendmahl und Beichte wurden anerkannt. Die Waldenser lehnten den Eid ebenso wie den Kriegsdienst und die Todesstrafe ab. Die Bewegung breitete sich besonders in der Lombardei (Oberitalien) aus, wo sie sich mit den Humiliaten verband. Gemeinden der Waldenser gab es in Süddeutschland, Ungarn, Böhmen und Polen. Die Waldenser wurden 1215 zu Ketzern erklärt und von der Inquisition verfolgt. Viele zogen sich in unzugängliche Alpentäler zurück. Hier in Oberitalien besteht die Waldenserkirche noch heute; andere Gemeinden gingen im Zuge der reformatorischen Bewegungen in den Böhmischen Brüdern bzw. den Calvinisten auf. Viele französische Waldenser wanderten wegen der anhaltenden Verfolgung 1699 nach Deutschland ein. Ihre Gemeinden bestanden hier bis 1820, dann schlossen sie sich der evangelischen Kirche an (vgl. z. B.Waldenser Kirchengemeinde Bad Homburg)

Waldenserkirche in Deutschland
Waldenserkirche in Italien


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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