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Ökumenischer Namenkalender
Wilfrid von Ripon/von York


Katholische Kirche: 24. April
Anglikanische Kirche: 12. Oktober

Wilfrid wurde 634 in Northumbria geboren. Er besuchte die Schule im Kloster Lindisfarne und ging dann nach London. Hier begeisterte er sich für die römische Tradition, die sich in zwei zentralen Punkten von der keltischen Tradition unterschied: bei der Berechnung des Ostertermins und bei den Tonsurvorschriften für Mönche. 654 reiste Wilfrid zum Studium nach Lyon und Rom. Er kehrte 660 zurück und wurde Abt des Klosters Ripon (bei York). Hier setzte er die römische Tradition, besonders die römische Liturgie und die benediktinischen Ordensregeln, gegen die bis dahin vorherrschende keltische Tradition durch.
Auf der Synode von Whitby 664 setzte sich die römische Partei durch und Wilfrid wurde zum Bischof von York ernannt. Da er aber nicht von den anderen nordenglischen Bischöfen in sein Amt eingeführt werden wollte, ging er nach Frankreich, um dort die Bischofsweihe zu erhalten. Er blieb 2 Jahre in Frankreich und mußte nach seiner Rückkehr feststellen, dass inzwischen Chad Bischof von York geworden war. 669 erklärte der neue Erzbischof von Canterbury, Theodor, Wilfrid zum rechtmäßigen Bischof von York. Er gründete mehrere Klöster, verhalf dann der Königin von Northumbria, die ihren Mann verlassen wollte, zum Eintritt in ein Nonnenkloster und verlor dadurch seinen Einfluß. Erzbischof Theodor teilte das Bistum York in vier Bistümer und gab Wilfrid einen kleinen Teil außerhalb der Stadt York.
Wilfrids Versuche, mit Hilfe Roms wieder den Bischofssitz von York einnehmen zu können, scheiterten. Auf seiner Reise nach Rom missionierte er ein Jahr in Friesland und begründete so die angelsächsische Mission auf dem Festland. In Rom setzte ihn Papst Agatho wieder in sein Amt ein; die Entscheidung wurde aber vom König nicht anerkannt und Wilfrid ins Gefängnis geworfen. Da er in Northumbria in Ungnade gefallen war, verließ er das Land und missionierte fünf Jahre in Sussex. Hier rettete er die Bevölkerung vor einer Hungersnot, indem er sie den Fischfang lehrte.
Er söhnte sich dann mit Theodor aus und wirkte fünf Jahre als Bischof in York. Er wurde dann wieder abgesetzt und konnte sich erneut trotz Unterstützung Roms nicht durchsetzen. Er wurde schließlich zum Bischof von Hexham mit der Aufsicht über die von ihm gegründeten Klöster ernannt Er starb am 12. Oktober 709 (nach katholischer Tradition am 24. April 710, danach ist der 12. Oktober das Datum der Translation der Gebeine nach Canterbury).

Eine ausführliche Biographie (in englisch) gibt die Catholic Encyclopedia


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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