Titelseite Einleitung Kalender Suche nach Tagen Suche nach Namen Menue
 


Ökumenischer Namenkalender
Theophil Wurm


Evangelische Kirche: 29. Januar

Theophil Wurm wurde am 7.12.1868 in Basel geboren. Er war Pfarrer in Stuttgart und Ravensburg und ab 1920 Dekan in Reutlingen. 1927 wurde er Prälat in Heilbronn und 1929 Kirchenpräsident (später umbenannt in Bischof) der württembergischen Kirche. Nachdem Fritz von Bodelschwingh das Amt des Reichsbischofs niedergelegt hatte, erarbeitete Wurm mit anderen Bischöfen eine Kirchenverfassung, die die Eigenständigkeit der Kirche auf der Grundlage des Evangeliums erhalten sollte. Er wurde zu einem Wortführer des Widerstandes der Christen gegen den Nationalsozialismus. Er wurde deshalb verhaftet und sollte als Bischof abgesetzt werden, die Gemeinden erzwangen aber seine Freilassung. Er blieb (mit den Bischöfen von Bayern und Hannover) im Amt, da er durch Verhandlungen und Gespräche den staatlichen Einfluß gering zu halten suchte. Da die Notregimente der Bruderräte in den anderen evangelischen Kirchen ein Zusammengehen mit dem Staat ablehnten, zerbrach die evangelische Kirche in Deutschland. Wurm kämpfte mit Bodelschwingh vor allem gegen das Euthanasieprogramm der Nationalsozialisten. Nach dem Kriege setzte er sich für die Überwindung der Spaltung in der Kirche ein. Schon im August 1945 gelang unter seiner Leitung die Gründung der EKD; bis 1949 war er Vorsitzender des Rates der EKD und maßgebend an der Verfassungsgebung der EKD beteiligt. Mit 80 Jahren trat er von seinen Ämtern zurück, blieb aber bis zu seinem Tod am 28.1.1953 in der Kirche aktiv.

Kirchen im 3. Reich


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

Haftungsausschluss