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Ökumenischer Namenkalender
Johann Evangelista Goßner


Evangelische Kirche: 30. März

Johann Evangelista Goßner wurde 1773 auf einem Bauernhof nahe Augsburg geboren. Nach dem Studium wirkte er als katholischer Geistlicher in Augsburg. Er hatte engen Kontakt zu Martin Boos und neigte wie dieser zum evangelischen Glauben. Er wurde wegen seiner Kontakte zu Boos 1799 angeklagt und verbrachte nach Widerruf zwei Monate im Korrektionshaus in Göggingen. Er erhielt dann die große Pfarrei Dirlewang. Auch hier neigte er zum evangelischen Glauben, wurde aber von evangelischen Freunden bestimmt, weiter in der katholischen Kirche zu wirken. Nach schwerer Krankheit gab er die Pfarrei auf und wirkte eine Zeitlang in München. Die Anfeindungen gegen ihn nahmen zu und seine Seelsorgeerlaubnis wurde nicht verlängert. Goßner bat daraufhin um Entlassung, um als Religionslehrer in Düsseldorf wirken zu können. Hier hatten seine Predigten großen Zulauf und er erhielt 1820 einen Ruf an die Malteserkirche in Petersburg. Seine pietistisch geprägte Arbeit wirkte reichen Segen, aber schließlich mußte Goßner 1821 das Land verlassen. Er lebte bis 1826 als Privatmann an verschiedenen Orten, unter anderem in Hamburg, wo er mit Amalie Sieveking zusammentraf. 1826 trat er zur evangelischen Kirche über und bewarb sich in Berlin um eine Predigtstelle. Trotz seiner engen Verbindung zu Schleiermacher und dem preußischen Adel vergingen mehr als fünf Jahre, bis er Pfarrer an der Berliner Bethlehemskirche werden durfte. Hier konnte er noch viele Jahre seine Gaben voll einsetzen. Er gründete eine Diakonissenanstalt und ein Missionswerk, das auch Laien in Missionsgebiete entsandte. Seine unbeugsame Haltung führte immer wieder zu Konflikten mit dem Konsistorium und schließlich legte Goßner 1846 sein Predigeramt nieder, arbeitete aber bis zu seinem Tod am 20.3.1858 in seinen Werken.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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