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Ökumenischer Namenkalender
Namengebung und Beschneidung des Herrn


Alle Kirchen: 1. Januar

Beschneidung Jesu"Als acht Tage um waren und man das Kind beschneiden mußte, gab man ihm den Namen Jesus, wie er genannt war von dem Engel, ehe er im Mutterleib empfangen war." schreibt Lukas (2, 21). Der Bund der Beschneidung, den Gott mit Abraham schloß (1, Mose 17), sah die Beschneidung aller männlichen Nachkommen am 8. Tag nach der Geburt vor (1. Mose 17, 12). Die Beschneidung als Aufnahmeritus in den Bund mit Gott wurde wohl erst in neutestamentlicher Zeit mit der Namengebung verbunden. Auch in der christlichen Kirche war es (vor der Einführung der Standesämter) Brauch, den Kindern ihren Namen erst bei der Taufe zu geben (dabei wurde häufig der Name eines Tagesheiligen gewählt). Einen Zusammenhang zwischen Beschneidung und Taufe stellt bereits Paulus in Kol. 2, 11 f. auf.

Der Name Jesus ist die griechische Schreibweise des hebräischen Jeschuah, einer Verkürzung von Jehoschua = JHWH ist Hilfe. Der Name Jesus war in Israel damals häufig - Gottes Sohn wurde auch in seinem Namen ein 'Allerweltsmensch'.

In der Auseinandersetzung mit den Doketisten, die Jesus nicht als wahren Menschen sahen, galt die Beschneidung als Argument, daß Jesus ein echter Mann war. Das Fest der Beschneidung und Namengebung Jesu wird seit dem 4. Jahrhundert in der Ostkirche gefeiert. Auch in Spanien und Gallien wurde das Fest seit dem 6. Jahrhundert gefeiert. Von hier kam es im 11. Jahrhundert nach Rom und verdrängte ab dem 13. Jahrhundert das Fest der Gottesmutter Maria, das 1969 in der römischen Kirche wieder eingeführt wurde. Das Fest der Namengebung ist in der römischen Kirche seitdem kein eigenes Fest mehr.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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