Katholische Kirche: 21. Januar
Meinrad, jüngster Sohn des Grafen Zollern von Sülchen kam schon als Kind zu den Benediktinern in Reichenau. Nach dem Schulbesuch trat er in das Kloster ein und wurde Priester und Lehrer. Reichenau war damals Station für viele Menschen, die nach Italien zogen oder von dort zurückkehrten. Das rege Treiben im Kloster focht Meinrad schwer an, denn er wünschte sich, wie die Wüstenväter in der Einsamkeit Gott zu dienen. Er sah aber keine Möglichkeit, denn er wollte die benediktinischen Regel der stabilitas loci - bleibe an dem Ort, an den du gestellt bist - befolgen. Dann baten aber die Benediktiner von Bollingen am Zürchersee um einen guten Lehrer und Meinrad wurde zu ihnen gesandt. Als sein Dienst abgeschlossen war, bat er den Abt von Reichenau, als Einsiedler in die Berge ziehen zu dürfen. Diese Bitte widersprach grundsätzlich der benediktinischen Regel, aber Meinrad erhielt die Erlaubnis und zog auf den Berg Etzel. Es sprach sich herum, daß ein frommer Mann am Berg lebe und bald suchten zahlreiche Menschen Meinrad auf und zerstörten wiederum seine Stille. Meinrad half seinen Besuchern, beschloß aber, zu flüchten und zog an eine abgelegene Stelle bei den Mythenstöcken. Nach fünf Jahren wurde aber auch diese Einsiedelei durch Zufall entdeckt und die Menschen pilgerten wiederum zu Meinrad. Dieser war durch die lange Zeit der Einsamkeit nun so in der Stille versunken, daß die Menschen ihm keine Störung mehr bedeuteten. Die Äbtissin des Züricher Fraumünsters Hildegard ließ ihm eine Kapelle bauen und schenkte ihm ein altes Marienbild: die schwarze Muttergottes von Einsiedeln. Die zahlreichen Gaben, die die Menschen Meinrad brachte und die er an Arme und Notleidende weiterschenkte, wurden ihm zum Verhängnis. Zwei Landstreicher überfielen ihn am 21.1.861, beraubten und erschlugen ihn. Beide stellten sich bald darauf dem Gericht und wurden auf das Rad geflochten. Auf dem Grund der kleinen Einsiedelei baute Eberhard das erste Kloster aus dem schließlich einer der berühmtesten Wallfahrtsorte der Welt wurde.
Kloster Einsiedeln mit Meinrad-Biographie |
