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Ökumenischer Namenkalender
Paul Schneider


Evangelische Kirche: 18. Juli

Paul Schneider wurde am 29.8.1897 in Pferdsfeld (Kreuznach) geboren. Er wurde Pfarrer in der Gemeinde seines Vaters, Hochelheim. Da er sich hier auch von der Kanzel gegen die Nationalsozialisten und die Deutschen Christen wandte, wurde er am 19.2.1934 in die Gemeinde Dickenscheid im Hunsrück zwangsversetzt. In der reformierten Gemeinde herrschte bereits eine ernste Kirchenzucht, die Schneider unterstützte. Er hielt auch hier seine Meinung nicht zurück und wurde schon nach kurzer Zeit in Schutzhaft genommen. Als aber die Gemeinde fast geschlossen protestierte, wurde er wieder freigelassen. Das Presbyterium stand fest mit Schneider zusammen und unterstützte seine Arbeit. Zwei Lehrer und ein Parteimann wurden Anfang 1937 in Bußzucht genommen. Schneider wurde deshalb am 31.5.1937 verhaftet und nach zweimonatiger Haft aus dem Rheinland ausgewiesen. Seine Gemeinde bat ihn dringend, zurückzukehren und so kam er am Erntedanktag 1937 zurück in seine Gemeinde. Nach dem Gottesdienst wurde er verhaftet und in das KZ Buchenwald gebracht. Er wirkte hier nicht nur als Seelsorger, jeden Freitag fastete er und gab von seinem kargen Essen schwächeren Häftlingen ab. Als er sich am 1. Mai 1938 weigerte, die Hakenkreuzfahne zu grüßen, kam er in Einzelhaft. Jeden Morgen hielt er trotz Schlägen und Mißhandlungen laut seine Morgenandacht. Am Ostermorgen 1939 verkündete er aus seiner Zelle die Auferstehung Christi während des Morgenappells und die anderen Häftlinge hörten, wie er zusammengeschlagen wurde. Im Sommer 1939 war Schneider körperlich zugrundegerichtet. Er wurde auf die Krankenstation gebracht und hier mit Strophantinspritzen getötet.
 
Wikipedia
Weitere Informationen zu den Märtyrern im Nationalsozialismus unter Werner Sylten


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 06-07-27
 

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