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Ökumenischer Namenkalender
Veronika


Orthodoxe Kirche: 12. Juli
Katholische Kirche: 4. Februar

VeronikaVeronika ist wohl eine Umformung des ursprünglichen Namens Berenike. Im 4. Jahrhundert entsteht die Legende um eine der klagenden Frauen (Luk. 23, 27 f.), die Jesus auf dem Weg zum Kreuz ihr Schweißtuch reicht. Jesus drückt sein Gesicht in dieses Tuch und sein Bild ist auf dem Tuch eingeprägt. Diese Legende wird bis in das 12. Jahrhundert hinein immer weiter ausgeschmückt. Veronika (der Name erinnert an das lateinische vera ikona = Wahres Abbild) wird mit Marta von Bethanien oder mit der blutflüssigen Frau (Mt. 9, 20 ff) gleichgesetzt. Die Legende beruht wohl auf der syrischen Abgar-Legende. In dieser und vielen anderen Erzählungen geht es um die Echtheit eines Jesusbildes. Auffällig ist dabei, daß die verschiedenen Bilder, die ab dem 4. Jahrhundert mit den Legenden auftauchen, sehr ähnlich sind. Sie gehen wohl alle auf ein ursprünglich byzantinisches Bild zurück. Veronika soll um 70 in Südfrankreich gestorben und in Bordeaux bestattet worden sein. Von dem Tuch wurden zahlreiche Kopien angefertigt. Eine alte Legende berichtet, das Original befinde sich im Abruzzenkloster Manoppello.

Veronika ist auch heute eine der volkstümlichsten Heiligen. Es ist wohl unerheblich, ob Veronika wissenschaftlich nachweisbar gelebt hat - sie ist "der von Christus berührte Mensch, der heimfand zur Geborgenheit in Gott" (Walter Nigg) und so eine der zentralen Heiligengestalten. Der Mensch, der sich nach dem wahren Antlitz Christi sehnt, erblickt dieses im Mitgehen des Leidensweges Christi - wie Veronika in der 6. Station des Kreuzweges.

Die Tuchreliquie von Manoppello
Gemälde vom Schweißtuch der Veronika
Betrachtung der "Heiligen" Veronika


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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