Orthodoxe und Katholische Kirche: 19. Januar
Wulfstan (Wolstan) wurde um 1008 geboren. Er wurde 1038 zum Priester geweiht, trat dann in das Benediktinerkloster von Worcester ein und wurde hier 1050 zum Prior gewählt. Wulfstan achtete auf die strenge Einhaltung der Ordensregeln und führte ein Leben in Askese und tätiger Nächstenliebe. 1062 wurde er von Eduard dem Bekenner zum Bischof von Worcester ernannt. Als der Normanne William der Eroberer 1066 England erobert hatte, setzte er die meisten angelsächsischen Bischöfe ab und Bischöfe aus der Normandie ein. Die große Ausnahme war Wulfstan, der William und Erzbischof Lanfranc die Treue gelobte und seinen Bischofssitz beibehielt. Seine besonderen organisatorischen Fähigkeiten wie auch seine erfolgreiche Reformtätigkeit in der Kirche und den Klöstern machten ihn zu einem der engsten Berater Williams und Lanfrancs. Wulfstan überlebte William und Lanfranc; er wurde schon zu Lebzeiten wie ein Heiliger verehrt und starb am 19.1.1095. Wulfstan stellt das Bindeglied zwischen der alten angelsächsischen Kirche (Beda und Cuthbert) und der neuen normannischen Kirche (Lanfranc und Anselm) dar. Er wurde bereits 1203 heiliggesprochen. Sein Gedenken wird in der katholischen Kirche auch am 7.6. (Übertragung der Gebeine) begangen. |
