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Ökumenischer Namenkalender
Martin Bucer


Evangelische Kirche: 28. Februar

Martin Bucer (Butzer) wurde am 11.11.1491 im Elsaß geboren. Er wollte ein Gelehrter wie Erasmus werden und trat deshalb in den Dominikanerorden ein. Er studierte in Heidelberg und wurde ein Anhänger Luthers. 1518 lernte er Luther in Heidelberg kennen und bekannte sich offen zur Reformation. 1521 wurde er von seinen Klostergelübden entbunden. Franz von Sickingen übertrug ihm die Landshuter Pfarrei. 1522 heiratete Bucer die ehemalige Nonne Elisabeth Silbereisen. Nach der Niederlage des Sickingers mußte Bucer fliehen und kam 1523 nach Straßburg. Hier lebte er bei dem evangelisch gesinnten Priester Matthäus Zell und seiner Ehefrau Katharina. In Briefen und Predigten wurde er zu einer treibenden aber auch ordnenden Kraft der Reformation insbesondere in Südwestdeutschland. Er setzte sich zeitlebens für die Einheit der Kirchen ein und versuchte zwischen Zwingli und Luther im Abendmahlsstreit zu vermitteln. Auch die Wittenberger Konkordie von 1536 ist sein Werk. Er versuchte im Unionsgespräch von Hagenau 1540 zu einer Vereinbarung mit den Katholiken zu kommen. Während diese Bemühungen scheiterten, gelang es ihm mehrfach, Wiedertäufer vom Bruch mit der Reformation abzubringen. 1542 rief ihn Hermann von Wied nach Köln, aber er konnte hier die Reformation nicht durchsetzen. Nach dem Interim, das er deutlich ablehnte, mußte er Straßburg verlassen. Er ging auf Einladung des Erzbischofs Cranmer nach Cambridge. Hier wirkte er maßgebend an der Ausgestaltung der anglikanischen Kirche mit. Er war Mitautor des "Common Book of Prayer" und legte in seinem Werk "De regno Christi" die Grundlagen für das anglische Staatskirchentum. Nach seinem Tod am 28.2.1551 wurde er in der Hauptkirche von Cambridge begraben. Maria die Blutige ließ ihn 1557 zum Ketzer erklären und seinen Sarg ausgraben und verbrennen. Die Verurteilung wurde 1560 von Elisabeth I. wieder aufgehoben. Bucer gilt als einer der großen Reformatoren nach Luther und Melanchthon. Er hat schon zu seiner Zeit versucht, die Einheit in versöhnter Verschiedenheit zu erreichen. Es gibt deshalb mehrere Projekte, die sich mit einem Lebenswerk befassen.

Vita der Forschungsstelle Heidelberg
Forschungsstelle Erlangen


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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