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Ökumenischer Namenkalender
Damasus I.


Katholische Kirche: 11. Dezember

Damasus wurde um 305 geboren. Einige Quellen nennen Spanien als Geburtsort, nach anderen Überlieferungen war er Römer. Sein Vater Antonius soll Diakon, vielleicht auch Bischof gewesen sein. Damasus wurde Diakon bei Papst Liberius und ging mit diesem ins Exil, als die Arianer, die von Kaiser Konstantius unterstützt wurden, die Oberhand in Rom gewannen und Felix zum Bischof von Rom wählten. Nach dem Tod von Liberius 366 trat die tiefe Spaltung der römischen Gemeinde offen zutage. Drei von sieben Diakonen und mehrere Presbyter wählten Ursinus zum Bischof, woraufhin die verbliebenen Diakone Damasus wählten (am 24.9. oder 1.10.366). Anders als bei den vorigen Gegenpäpsten (vgl. Kallistus und Kornelius) war das Christentum aber nun Staatsreligion und die Auseinandersetzungen bekamen eine neue Qualität: Sie wurden mit Waffengewalt ausgetragen. Mehrere 100 Menschen fanden den Tod und erst mit Unterstützung des Stadtpräfekten konnte Ursinus aus Rom verbannt werden. Ursinus kehrte 367 zurück, wurde aber nach wenigen Wochen erneut verbannt und lebte dann in Gallien. Die Auseinandersetzungen hielten aber weiter an. 377 wurde Damasus wegen Mordes angeklagt und konnte erst auf einer von ihm einberufenen Synode einen Freispruch erlangen.

Damasus konnte nun das Papsttum als Zentrum der Staatskirche ausbauen. Er ließ mehrere Kirchen errichten, verfaßte Epigramme auf die in Rom bestatteten Märtyrer, öffnete die unter Diokletian verschütteten Katakomben und ließ die Zugänge ausbauen. Er ernannte Hieronymus zu seinem Geheimsekretär und beauftragte ihn mit der Erstellung der Vulgata. Er ließ auch den Kanon der neutestamentlichen Schriften festlegen und trat für den Zölibat der Priester ein. Am 2. Konzil in Konstantinopel war er anscheinend nicht beteiligt oder vertreten, aber er baute den Primat des römischen Bischofs aus: Nicht nur durch eine standesgemäße Hofhaltung; er übertrug auch den Titel der römischen Kaiser 'Pontifex Maximus' auf den Papst und prägte den Begriff des Apostolischen Stuhls (vgl. Kathedra Petri). Damasus starb nach langer fruchtbarer Regierungszeit am 10.12.384. Er wurde zunächst in einer von ihm vorgesehenen Grabstätte an der Domitilla-Katakombe beigesetzt, später wurden seine Gebeine in die von ihm erbaute Kirche San Lorenzo (Laurentiuskirche) übertragen. Die Kirche S. Lorenzo in Damaso wurde im 15. Jahrhundert als Kapelle in den neu erbauten Palazzo della Cancelleria integriert. Seit dem 8. Jahrhundert wird sein Festtag am 11. Dezember begangen.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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