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Ökumenischer Namenkalender
Ignatius von Konstantinopel


Orthodoxe und katholische Kirche: 23. Oktober

Ignatius wurde um 798 als jüngster Sohn des Kaisers Michael I. in Konstantinopel geboren. Er bekam den Namen Nicetas. 813 stürzte Leo der Armenier Kaiser Michael und verbannte diesen und seine Söhne in verschiedene Klöster. Die Söhne wurden außerdem entmannt. Nicetas nahm im Kloster den Namen Ignatius an. Er wurde bald Abt des Klosters und konnte auf den Prinzeninseln drei weitere Klöster gründen. 847 wurde er von Kaiserin Theodora zum Patriarchen ernannt. Weil er den Verwandten des Königs und Minister Bardas wegen Inzestes exkommuniziert hatte wurde Ignatius 858 abgesetzt und Photios wurde neuer Patriarch. Ignatius wurde zunächst gefangengesetzt, später zog er sich in ein Kloster zurück. 860 kehrte er nach Konstantinopel zurück und 861 wurde eine Synode zur Prüfung seiner Absetzung und zur Wahl von Photios einberufen. Diese Synode, an der auch Abgesandte des Papstes teilnahmen, erklärte die Wahl von Photios für rechtmäßig, da Ignatius freiwillig zurückgetreten war. 867 wurde Photios vom neuen Kaiser Basilius I. (867-889) abgesetzt und Ignatius wieder zum Patriarchen eingesetzt. Eine römische Synode 868 und ein (nur von der Westkirche als 8. oekumenisches Konzil anerkanntes) Konzil in Konstantinopel (869-870) bestätigten Ignatius als Patriarchen.
Ignatius wandte sich dann aber von der Westkirche ab. Er nahm die von Photios begonnene Mission in den slawischen Gebieten wieder auf und entsandte Priester und Bischöfe nach Bulgarien, das Rom für sich beanspruchte. Papst Johannes VIII. drohte daher Ignatius die Exkommunikation an, aber Ignatius starb am 23.10. 877 bevor ihn der Brief erreichte. Das Mosaikporträt in der Hagia Sophia soll sein Gegenspieler Photius, mit dem sich Ignatius kurz vor seinem Tod wieder versöhnt hatte, gestiftet haben.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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