Titelseite Einleitung Kalender Suche nach Tagen Suche nach Namen Lexikon Menue

Lexikon
Nestorianer

Nestorius war 428 bis 431 Patriarch von Konstantinopel. Er lehrte mit der Schule von Antiochia, die beiden Naturen Christi seien unvermischt und getrennt. Maria habe deshalb nur den Menschen Jesus geboren und Gott sei in diesen wie in einen Tempel (bei der Taufe) eingezogen und vor dem Tod Jesu am Kreuz wieder ausgezogen, so daß allein der Mensch Jesus gestorben sei. Damit vertrat Nestorius die eine extreme Position im Steit der Kirche um die Naturen Christi. Auf der anderen Seite standen die Monophysiten. Das Konzil von Ephesus 431 verdammte die nestorianische Lehre, das Konzil von Chalcedon 451 stellte im verabschiedeten Bekenntnis ausdrücklich gegen die Nestorianer fest, die Naturen Christi seien ungetrennt und ungesondert, Christus sei in einer Person wahrer Gott und wahrer Mensch. Die Nestorianer wurden verfolgt, konnten aber wie die Monophysiten besonders in Syrien und Ägypten überleben. Die syrische Kirche wurde durch den Naturenstreit tief gespalten. Die Nestorianer flohen nach Mesopotamien, die monophysitisch geprägten Christen blieben im Patriarchat von Antiochia. Diese Kirchenspaltung führte auch zu einer Spaltung des Volkes, die bis in die syrische Sprache hineinreicht. Die ostsyrische Kirche wurde auch Nestorianerkirche genannt, heute bezeichnet sie sich als Assyrisch-orthodoxe Kirche. Sie erkennt nur die ersten beiden oekumenischen Konzile an. Die Kirche ist durch Verfolgungen sehr geschwächt worden, sie wird auch bis in unsere Zeit hinein verfolgt.

Nestorianier-Kirche im Libanon
Assyrische Christen fliehen (1998)
Assyrischer Pfarrer freigesprochen (2001)


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
top

Haftungsausschluss