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Ökumenischer Namenkalender
Hilarius von Poitiers


Alle Kirchen: 13. Januar

Hilarius wurde um 315 in Gallien in einer heidnischen Familie geboren. Er studierte Philosophie und Rhetorik. Um 345 ließ er sich mit seiner Familie nach eingehendem Bibelstudium taufen. Obwohl er verheiratet war, wählte ihn die Bevölkerung von Poitiers um 350 zu ihrem Bischof. Nach der Wahl wurde er zum Priester geweiht. Er war Anhänger des Athanasius und wandte sich entschieden gegen die Arianer, besonders als der Metropolit von Arles, Saturnin, nach der Mailänder Synode den Arianismus in Gallien als maßgebende Richtung einführen wollte. Hilarius verklage deshalb Saturnin bei Kaiser Konstantius. Dieser hing aber selber dem Arianismus an und verbannte den unbequemen Bischof 356 nach Phrygien. Hier lernte Hilarius Griechisch, studierte die Theologie der Ostkirche und schrieb sein 12bändiges Werk "De trinitate". In diesem Werk legt er die zweifache Natur Christi ausgehend von den Zeugnissen der Schrift dar. So konnte er den Streit zwischen Arianern und Athanasianern an der Quelle studieren und in der Westkirche vermitteln.

Im Frühjahr 359 sandte er einen Brief an alle Bischöfe, in dem er seine Position ausgehend von den Glaubensbekenntnissen seit dem Konzil von Nicaea darlegte. Seine Botschaft wahr wohl Auslöser für die Synoden von Seleucia und Rimini, auf denen der Arianismus mit großer Mehrheit abgelehnt wurde. Da Konstantius weiter zu den Arianern hielt, reiste Hilarius nach Konstantinopel, um hier mit Saturnius ein Streitgespräch vor dem Kaiser zu führen. Der Kaiser weigerte sich aber, Hilarius zu empfangen und schickte ihn nach Poitiers zurück. Nachdem Kaiser Julian die Regierung übernahm und der Kirche freie Hand in ihren Angelegenheiten ließ, wurde auf der Synode von Paris 361 Saturnius abgesetzt. Aber unter dem nächsten Kaiser Valentinian erstarkte der Arianismus erneut. Es gelang Hilarius nicht, auf der Synode von Mailand den arianischen Bischof Auxentius absetzen zu lassen. Hilarius wurde erneut in sein Bistum 'verbannt'. Hier wirkte er dann bis zu seinem Tod um 367.

Psalmgebet und Hymnengesang - die er während seiner Verbannung in ihrer ostkirchlichen Vielfalt kennenlernte - lagen ihm besonders am Herzen, ebenso das gemeinschaftliche Leben der Priester. So legte Hilarius den Grundstein für das Mönchtum in Gallien und führte die Neumen in Gallien ein. Sein Schüler Martin von Tours setzte sein Werk in Gallien fort, die Auseinandersetzung mit den Arianern konnte erst Ambrosius zum Ende führen. Hilarius wurde 1851 von der katholischen Kirche zum Kirchenlehrer ernannt.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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