Orthodoxe Kirche: Mariä Entschlafung - 15. August
Katholische und Anglikanische Kirche: Mariä Himmelfahrt - 15. August
 Da Maria von der Erbsünde befreit wurde (Mariä Empfängnis) und danach ein Leben ohne Sünde führte, hätte sie nicht sterben können, da der Tod ja eine Folge der Sünde ist. Schon die alten Kirchenväter sahen daher den Tod und die Aufnahme Marias in den Himmel als Ausdruck ihrer großen Liebe zu ihrem Sohn, mit dem sie vereint sein wollte.
Über das Leben Marias nach der Himmelfahrt Jesu bis zu ihrem Tod gibt es weitgehend nur Legenden. Maria soll insbesondere den ersten Christen ausgiebig ihr Leben von der Verkündigung der Geburt an geschildert haben (dabei geht die orthodoxe Tradition davon aus, daß Lukas diese Berichte Marias in sein Evangelium aufgenommen hat). Maria lebte in Jerusalem bei der Familie des Johannes. Im Jahr 46 floh sie vor der Verfolgung des Herodes mit Johannes nach Ephesus. Sie besuchte auf Zypern Lazarus, der nach dieser Legende dort Bischof gewesen sein soll, und kam zum Berg Athos, reiste dann aber nach Jerusalem zurück, wo sie dann starb und auf dem Ölberg beerdigt wurde. Eine andere Legende gibt an, sie sei in Ephesus gestorben (vielleicht eine Verwechslung mit Maria Magdalena oder entstanden, weil das Konzil von Ephesus, das Maria den Namen Theotokos verlieh, in der Marienkirche tagte).
In der Ostkirche wurde das Fest bald nach dem Konzil von Ephesus (431) gefeiert und Ende des 6. Jahrhundert von Kaiser Mauritius als staatlicher Feiertag auf den 15. August festgelegt. Das Fest trug damals den Namen 'Tag der Gottesgebärerin (Theotokos) Maria'. In Rom wurde der Tag seit dem 7. Jahrhundert unter dem Namen 'Himmlisches Geburtsfest der heiligen Maria' gefeiert. Das Festdatum beruht wohl nicht auf Überlieferungen. Vielmehr fand im Orient am 15. August das heidnische Fest der Weinlese statt. Papst Sergius I. der auch das Fest Mariä Geburt in der katholischen Kirche einführte, ordnete eine nächtliche Lichterprozession an. Vigil- und Oktavfeier, die seit 847 allgemein gefeiert wurden, wurden 1955 wieder gestrichen. Das Dogma von der 'leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel' wurde am 1.11.1950 von Papst Pius XII. verkündet. Auch die orthodoxe Kirche geht davon aus, dass Maria leiblich in den Himmel aufgenommen wurde (vgl. Mariens Gürtel). Orthodoxe Legenden berichten aber, dass die Auferstehung und Himmelfahrt drei Tage nach der Beerdigung erfolgten. Auf dem Ölberg finden zwischen dem 12. und dem 23. August zahlreiche orthodoxe Gottesdienste und Prozessionen zu diesen großen Marienfest statt.
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