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Ökumenischer Namenkalender
Franz Xaver


Katholische und Anglikanische Kirche: 3. Dezember

Francisco de Jassu y Javier wurde am 7.4.1506 auf Schloß Javier in Navarra geboren. 1525 ging Franz zum Studium nach Paris, lernte Ignatius von Loyola kennen und schloß sich ihm 1533 an. 1537 wurde er in Venedig zum Priester geweiht. 1539 wirkte er in Rom an der Abfassung der Ordensregel der Societas Jesu mit. 1541 wurde er als päpstlicher Legat nach Indien gesandt. Am 6.5.1542 kam er nach Goa (West-Indien), wo er zwei Jahre lang missionierte. Dann reiste er an der indischen Küste entlang und missionierte an verschiedenen Orten. 1546 ging er zu den verlassenen neuen Gemeinden auf den Molukken. 1547 erfuhr er von der Entdeckung Japans und wollte dorthin reisen. 1548 kam er bis in den Süden Vietnams, mußte dann aber nach Indien zurückkehren. 1549 konnte er dann nach Japan aufbrechen. Er blieb ein Jahr in Japan. Eine kleine Christengemeinde entstand, aber der Versuch Franz Xavers, vom Kaiser empfangen zu werden, scheiterte. Franz Xaver kam zu der Erkenntnis, daß eine Missionierung Japans nur über eine Mission in China möglich wäre und kehrte zunächst nach Indien zurück. Hier erfuhr er von seiner Ernennung zum ersten Provinzial der neuen Ordensprovinz der Jesuiten in Indien. 1552 reiste er von Goa nach San Tschao in der Bucht von Kanton. Hier war ein internationaler Freihafen, das chinesische Festland aber durfte von Ausländern nicht betreten werden. Auch Franz Xavers Versuche, nach China zu gelangen, scheiterten. Er starb darüber am 3.12.1552. Sein Leichnam wurde nach Goa überführt. Sein rechter Arm wurde 1615 nach Rom gebracht.

Franz Xaver ist nicht nur der Begründer der Jesuitenmission, sondern vor allem ein Vorreiter der modernen christlichen Mission: Am Beginn jeder Missionstätigkeit stand für ihn das Kennenlernen des Volkes, seiner Sprache, der Religionen und Gebräuche. Für die Mission war dann die Anpassung äußerlicher Formen an die Gebräuche und Gewohnheiten des Volkes von Bedeutung. Eine umfassende Organisation der Missionstätigkeit, regelmäßige Berichte, der Bau von Schulen, die Einbeziehung einheimischer Helfer trugen zum Erfolg der Mission bei. Spätere Generationen mißverstanden die Anpassung an heidnische Bräuche als Synkretismus (siehe auch Dominus Iesus) und diese erfolgreiche Missionsarbeit wurde verboten.

Fast 200 Jahre später wirkte der evangelische Missionar Bartholomäus Ziegenbalg mit ähnlichen Methoden in Indien. Auch seine Arbeit stieß auf das Unverständnis der heimische Missionsgesellschaft. Im letzten Jahrhundert hat dann etwa Ludwig Nommensen diese Missionsform - erst lernen, dann lehren - praktiziert.

Impuls des Jesuitenordens
Die Lehre Japans


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
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