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Ökumenischer Namenkalender
Niederlegung des wahren Kleides der Gottesmutter in Blacherna


Orthodoxe Kirche: 2. Juli

Niederlegung des Kleides

Unter dem oströmischen Kaiser Leo (457-474) fanden zwei Pilger in einem Dorf nahe Nazareth das Kleid Marias. Dieses Kleid war von Maria vor ihrer Entschlafung an eine Jungfrau gegeben worden, damit es immer weitergegeben werde. Die Pilger brachten die Robe nach Konstantinopel, wo Patriarch Gennadius ihre Echtheit bezeugte und eine Kirche in Blacherna nahe der Küste bauen ließ. In dieser Kirche wurde am 2. Juni 458 neben dem Kleid auch ein Teil des Gürtels niedergelegt.

In der Folgezeit bewahrte Maria mehrmals Konstantinopel vor feindlichen Überfällen. Am bedeutendsten in den Geschichten um das Kleid Mariens ist die Belagerung Konstantinopels durch den heidnischen russischen Prinzen Askol im Jahr 860, die durch eine Prozession mit der Robe beendet werden konnte. Die Robe wurde am 2. Juli von Patriarch Photios feierlich wieder in ihr Reliquiar gelegt. Seitdem wird der 2. Juli als Festtag begangen.

Photios sandte dann Cyrill und Methodius zu Askol, um in Rußland zu missionieren. Askol kehrte 861 mit den beiden nach Konstantinopel zurück und ließ sich hier taufen. Er nahm den Namen Nikolaus an. Die Christianisierung Rußlands konnte er aber noch nicht durchsetzen; er wurde 882 von Oleg ermordet. Dennoch hat der 2. Juli als Festtag in Rußland besondere Bedeutung erlangt. Mehrere Kirchen wurden zur Erinnerung an das Ereignis der Niederlegung des Kleides gebaut; ein Tatarenangriff auf Moskau soll am 2. Juli 1451 urplötzlich zusammengebrochen sein.


© Joachim Januschek
Letzte Änderung: 04-10-14
 

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